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"Lütt Dünenlust" wurde 2023 fertig gestellt.


Unserer Überzeugung entsprechend haben wir das Haus so ökologisch wie möglich ausgerichtet. Heizung und Strom kommen von der Solarthermie auf dem Dach. Auf einen Gasanschluss konnten wir komplett verzichten.


In den Innenräumen wurde für die Wände ökologischer Kalkputz verwendet und auf dem Fußboden geöltes Eichenparkett verlegt.


Die Vollholzbetten und -möbel sowie die Polstermöbel  stammen aus dem abgebauten Haus Dünenlust und finden ihre Wiederverwertung im "Lütt Dünenlust".

"Lütt Dünenlust"


Stolpersteine für Familie de Heer

 

In den 1930er Jahren kauft die Familie Pieter und Margarete de Heer das Haus Dünenlust von einer Langeooger Familie. Die de Heers besitzen schon das Café Dünenschlößchen, unterhalb des Wasserturms.


Wegen der jüdischen Abstammung von Margarete de Heer und mit zunehmender Macht des Nazi-Regimes kam es schon bald zu Drangsalierung und Schikanierung der Familie. Die Geschäfte der Familie wurden boykottiert und ruiniert, die Familie schließlich vertrieben.


Pieter und Margarete de Heer flüchten 1938 mit ihrem einzigen Sohn Heinrich in die Niederlande, dem Geburtsland von Pieter.


Haus Dünen­lust wird zunächst verpachtet und dabei zeitweise als Heim der ‚NS-Kinderlandverschickung‘ genutzt. 1940 werden die de Heers enteignet und das Haus zwangsversteigert an eine Langeooger Familie. 


Familie de Heer überlebt den Nazi-Terror in Winschoten, Niederlande.


Im Jahre 1951 kommt es durch gerichtliche Anordnung zu einer Rückgabe der Pension an Familie de Heer, die daraufhin nach Langeoog zurückkehrt.


Pieter de Heer stirbt 1954, seine Frau Margarete führt die Pension mit zeitweiser Unterstützung durch Sohn Heinrich und dessen Frau Annie bis 1962 weiter.


Aus Altersgründen wird der Pensionsbetrieb dann aufgegeben. Die Familie verläßt die Insel, das Haus bleibt zwei Jahre verwaist und ungenutzt zurück.


1964 erwerben Annemarie und Dieter Westerkamp die Pension.


Zum Gedenken und Wachhalten der Erinnerung sowie als Mahnmal wurden für Pieter, Margarete und Heinrich de Heer Stolpersteine unterhalb des Wasserturms, wo sich ehemals das Café Dünenschlößchen befand, verlegt.


Am Samstag 8. Juni 2024 kam Gunter Demnig auf die Insel und hat die Steine persönlich verlegt. Eine besondere Ehre.


Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in 1265 Kommunen Deutschlands und in 31 Ländern Europas.

Auf Langeoog sind es die ersten Steine.


Eine Gedenktafel wurde dort, wo das Café Dünenschlößchen gestanden hat, eine andere am Haus Dünenlust in der Mittelstrasse aufgestellt.


Die ganze tragische Geschichte der Familie de Heer ist nachzulesen in der vom Heimatverein herausgegebenen Broschüre

"Das verlorene Café - Eine vergessene Geschichte von Langeoog",

die Christoph Lowes erstellt hat.

Erhältlich in der Buchhandlung Krebs und zu den Öffnungszeiten im Heimatmuseum.


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